Buzzwordcollection: Beziehung – Liebe – Vertrauen – Freundschaft – Geborgenheit – Trauer – Menschen – Definitionen – Gesellschaft – Vorurteile – Zukunft – Vertrautheit – Gemeinsamkeiten – Schubladendenken – Monogamie – Kinder – Beziehungsformen – Gefühle – Verantwortun – Glück… und noch so viel mehr!In den verganenen Jahren, die ich nun so gut es mir möglich ist, vegan lebe, durfte ich viele verschiedene Menschen kennen lernen. Manche mochte ich, andere weniger. Einige begleiten mich noch immer, mehrere sind schon fast vergessen. Bei allen Kontakten, die in Zeiten von SocialMedia und co. teilweise sehr oberflächlich und kurzlebig sind, war mir eigentlich nie sonderlich wichtig, ob die Menschen, die mich anteilig auf meinem Lebensweg begleiten, ebenfalls vegan leben. Toleranz als Stichwort und „veganisieren“ war noch nie meine Spezialität, mehr so Kekse backen und Input geben. Und auch ohne Filmvorführungen von zB. Earthlings oder das große böse „Schlechtes Gewissen machen“, hat sich vegan Essen und bedachter Konsum doch zumindest in meinem engen Freundeskreis weit verbreitet.
Schön einfach ist’s
Freundschaft ist ja auch immer eine Beziehung. Und es scheint, als würden mehr Gemeinsamkeiten auch zu einem besseren „Funktionieren“ eben dieser führen.
Wer mich persönlich kennt, weiß, dass ich meinen letzten Partner Milo auch über die Vegan-Schiene kennen gelernt habe. Und tatsächlich macht es das Zusammenleben bedeutend einfacher, wenn ein so großer Teilbereich wie das Essen und im Allgemeinen Konsumieren nicht immer zu Diskussionen führen, sondern simpel-as-it-can-be Seitan statt Schnitzel auf dem Teller landet und die neuen Sneakers eben nicht zu 80% aus Leder bestehen. Das merke ich auch immer wieder in unserer (veganen) WG in Köln.

Vegan-Dating
Oft wurde ich gefragt, wo man andere Veganer*innen kennen lernen kann, Vegan-Dating sozusagen. Ich verweise dann immer auf Treffen und Veranstaltungen von Ortsgruppen, Stammtische, Brunchs, Grillen oder auch auf Online-Portale wie Veggie-Community, Facebookgruppen oder Ähnliches. Schließlich habe ich da ja auch schon tolle Leute kennen gelernt, die für mich heute wichtige Freunde sind. Und verblüffender Weise kann man sich beim Kennenlernen auch über ganz „alltägliche“ Themen unterhalten, wenn man sich nicht erstmal stundenlang für seinen Lebensstil erklären muss. Ich glaube, über Vegan-Sein habe ich mich so gut wie noch nie unterhalten… hmm…?! Ist halt alles klar.

Liebe vs. Idiologie
Nun ist die Sache mit der Liebe doch noch etwas komplizierter als das mit der Freundschaft. Zumindest kommt es mir so vor. Echte Freunde finden und behalten ist nicht grade eine Leichtigkeit, aber der Zufall, dass sich Menschen zur gleichen Zeit am gleichen Ort auf die gleiche Weise emotional so gemeinsam entwickeln, dass dieses große Ding mit den fünf Buchstaben daraus wird, scheint nocht bedeutend seltener vorzukommen. Ich mag Menschen sehr oft sehr schnell, vielleicht braucht es auch nicht lange, bis es zu einem ersten „Schmetterlinge-im-Bauch“-Gefühl kommt und ich meinem Mitbewohner bei einem Kaffee auf dem Balkon verrate, dass es mich doch schon ein bisschen erwischt hat. Aber Liebe?! Das braucht laaaaaaaaange Zeit. Zumindest bei mir.
Seit Milo beobachtete ich diese Phänomene lediglich bei Menschen, die eben nicht vegan – sogar nichtmal vegetarisch – lebten. Aber sonderlich gestört hatte es mich nicht, schließlich verliefen sich diese Zwischenemenschlichen Beziehungen lange bevor ich Herzchen in den Augen hatte. Man machte es mir aber auch einfach: Mr.Action z.B. hat nie Fleisch gegessen wenn ich in der Stadt war, egal ob ich selbst kochte oder wir essen waren. Vegan ist ja auch super lecker 😉
Fragen über Fragen
Aber was passiert, wenn man sich in einen Menschen verliebt und eigentlich soweit planbar eine ganz nette Zukunft haben könnte – wäre da nicht diese Sache mit der Ethik und Moral…
Wie wichtig ist euch, dass euere Partner sich ebenfalls vegan positionieren?
Wo macht ihr Kompromisse?
Wie kommt ihr im Alltag zusammen zurecht?
Kommt eine Vegan-Allesesser-Beziehung generell für euch in Frage oder sind die Unterschiede in der Lebenseinstellung doch so gravierend, dass Diskussionen und Probleme vorspogrammiert sind?
Würdet ihr für eure Beziehung dem Veganismus Good-bye sagen?
Der Vebu gibt Tipps dazu. Und ich kenne Paare, bei denen das gut funktioniert. Und andere, die Kompromisse gemacht haben – gemeinsam vegan wurden oder wieder gemeinsam Fleisch futtern. Und ich kann mir vorstellen, dass diese Fragestellungen für Leute, die nur aus „weil es grade schick ist“-Gründen zur Hafermilch greifen, keinerlei Wichtigkeit haben, oder liege ich da falsch?
Kann man für die Liebe einfach so ein Auge zudrücken und die sonst hoch schwingende Vegan-Flagge ein bisschen tiefer wehen lassen?
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